Erste Eindrücke

Heute schreibe ich euch wie angekündigt aus Jiuquan, China! Nach einigen kleineren Katastrophen (Man darf keine Scheren mit langer Klinge im Handgepäck haben? Man darf seine Bordkarte nicht am Frankfurter Flughafen verlieren? Man muss sein Gepäck zwischen Flügen um drei Kilo reduzieren? Wir haben nur eineinhalb Stunden Zeit zum Umsteigen?) sind wir am Mittwochnachmittag gut in Jiuyugan angekommen. Dort haben uns schon Mitarbeiter von Amity, Julia (die schon seit einigen Wochen in China ist) und Mitarbeiter von der Schule empfangen und zum Hotel gebracht.

 

Ich versuche mal, meinen ersten Eindruck von Jiuquan auf den Punkt zu bringen: Trocken. Staubig. Leuchtreklamen. Kastige Hochhäuser. Verrückter Verkehr (Ampeln?!? Wer braucht die denn?). Wunderschöne Menschen. 

 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist definitiv das hiesige Essen. Im Moment gehen wir zweimal täglich essen. Mittags und abends schaufeln wir also fremd anmutendes, fettiges Essen so gut es geht mit Stäbchen in uns hinein. Dabei haben wir oft - typisch für China - dishes. Das sind Schalen voller Essen, die sich auf einer Glasscheibe auf dem runden Tisch linksherum drehen. Will man etwas essen, hält man die Scheibe an und nimmt sich mit den Stäbchen von dem dish, das gerade vor einem steht. Dann befördert man es entweder direkt in den Mund oder erst einmal in eine Porzellanschale. 

 

Den Reis bekommt jeder in einer Schale selbst gegeben - den Rest lädt man sich von der auf dem Tisch rotierenden Glasscheibe auf. Hier sieht man Tomaten mit Ei - eines der wenigen dishes, die zum Tränenindieaugensteigen scharf gewürzt sind.

Allgemein ist das Essen hier sehr scharf - das bin ich als typisch deutscher Kartoffel/Nudeln/Pizzaesser so gar nicht gewöhnt. Es ist immer ein bisschen peinlich, vor versammelter Mannschaft einen Hustenanfall zu bekommen, weil man mit dem Essen nicht klarkommt ;-). Zum Essen trinkt man hier meist Tee oder heißes Wasser - ohne Aufpreis.

 

Im Moment bin ich noch im Hotel. Morgen abend aber ist unsere Vorbereitungszeit vorbei. Dann ziehen wir acht Freiwillige - Lara, Eva, Fabi, Lisa, Justus, Ann-Kristin, Julia und ich - in unsere Wohnungen. In den letzten Tagen hat Karin - eine Lehrerin, die auch vom ZMÖ in ein nahes College entsandt wurde - mit uns einen Unterrichten-Crashkurs durchgezogen. Das hat uns jetzt zumindest eine grobe Idee davon vermittelt, wie unser Unterricht auszusehen hat, damit wir in einer Woche selbst unterrichten können. 

Unser Freiwilligen-Jahrgang mit Karin Olivia und Helen, Ann-Kristin, mir und Justus (oberste Reihe) sowie Eva, Lara, Fabi, Julia, Lisa (untere Reihe) vor dem Hotel. Die Unterrichtseinheiten finden in einem direkt angrenzenden Seminargebäude statt.

Mittlerweile habe ich auch einigermaßen stabiles VPN, sodass ich nach Tagen wieder Zugriff auf meinen Blog habe. Jimdo ist seit kurzer Zeit anscheinend zensiert - ärgerlich, aber nicht umumgehbar! 

 

Ich melde mich wieder, sobald ich in der Wohnung angekommen bin. Bis dahin zaijian!

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Kommentare: 3
  • #1

    Jane (Dienstag, 08 September 2015 13:25)

    Yaaay Luise :)) Schön, dass du gut angekommen bist! Das klingt ja alles schonmal echt interessant. Ich wünsche dir viel Spaß weiterhin beim Entdecken der chinesischen Kultur und freue mich darauf, zwischendurch von dir zu lesen :)
    Alles Gute!

  • #2

    Nina F. (Mittwoch, 09 September 2015 18:27)

    Ich hab den Blog gefunden

  • #3

    Luise (Montag, 14 September 2015 17:10)

    Juchhu, Nina! :D

    Vielen vielen Dank, Jane - zur Kultur kommen wir dann wahrscheinlich, wenn der Rest der Wohnung auch geputzt ist ;-).