Einleben

Unsere Wohnung also.

 

Wo fange ich an? Sie ist eigentlich ganz geräumig - wir haben zwei Schlafzimmer mit Bad, ein Wohnzimmer, ein Arbeitszimmer (das Office) und eine große Küche. Nachdem wir einmal gründlich durchgeputzt haben, sehen einige dieser Räume auch echt ganz schön aus - da haben die vorherigen Freiwilligen gute Deko-Arbeit geleistet! 

 

Für die nächste Zeit haben Julia und ich uns vorgenommen, einige Sachen auszutauschen oder zu reparieren. Die ersten Freiwilligen haben diese Wohnung vor zwei Jahren bezogen, und an vielen Stellen ist die Farbe von den Möbeln abgesplittert und manche sind einfach kaputt und müssen ersetzt werden. Wir haben außerdem vor, alle Englischlehrer der Schule für nächste Woche Mittwoch zum Essen einzuladen. Wie wir für siebzehn Personen Besteck und Geschirr organisieren und Kartoffeln und Gulasch kochen sollen, müssen wir in der Zwischenzeit noch herausfinden...

 

Ich habe jetzt doch schon am Mittwoch - eine halbe Woche vorher als eigentlich geplant - begonnen zu unterrichten. Meine Klassen sind teilweise echt süß und teilweise sehr anstrengend. Ich habe den Eindruck, viele nehmen mündliches Englisch als Fach nicht so ernst - schließlich geben wir keine Noten und führen keine harten Bestrafungen durch. Dementsprechend sind die Schüler laut und unkonzentriert. Bei Klassenstärken bis zu sechzig Schülern kann es da sehr anstrengend sein, sich durchzusetzen. Ich habe aber den Eindruck, es gelingt mir bisher ganz ordentlich, die Rabauken ein bisschen in die Schranken zu weisen - ich hoffe, das wird im Laufe des Jahres nicht schlimmer. Viele Klassen, vor allen Dingen die Achten, sind aber auch total süß.

 

Einige Schüler haben sich auch englische Namen gegeben. Teilweise sind das ganz normale - bei den Mädchen ist beispielsweise Lucy beliebt, bei den Jungs James oder Alan. In einer Klasse habe ich aber auch einen Salad, in einer anderen drei Einsteins und eine Schülerin nennt sich Cheese. Diego hat mir direkt seine kompletten Kontaktdaten auf das Arbeitsblatt gekritzelt und bei Stupid weiß ich wirklich nicht, wie ich ihn nennen soll.

 

Letztes Wochenende haben Julia und ich in einer Intensiv-Putzaktion die Küche vom gröbsten Schmutz befreit. Jetzt macht das Kochen und Backen (und essen) gleich noch viel mehr Spaß! Und wie sich herausstellte, sind die Wände gar nicht beige-braun, sondern echt strahlend weiß...

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Kommentare: 1
  • #1

    Iris (Montag, 14 September 2015 18:13)

    Hallo! Es ist schön zu lesen, dass es dir und auch Julia gut geht und ihr euch eingelebt habt.
    Habt weiterhin viel Spass und viel Erfolg beim Unterrichten.
    Liebe Grüße von Familie Dehrmann (Ann-Kristin´s familiy)