Zhangye

Dieses dritte Adventswochenende verbrachten wir Freiwilligen nicht in Jiuquan, sondern in der nahen Stadt Zhangye. Der Plan war, dort unsere Mentorin Karin zu besuchen und uns die Regenbogenberge anzusehen, die ihr bereits kennt - als meinen Bloghintergrund! 

Leider kam es dann doch ganz anders: Am Freitag setzte ein Schneefall ein, der nicht nur die Straßen verstopfte, sondern auch die Sicht vernebelte. Wir entschieden uns also dazu, statt der Berge lieber den größten liegenden Buddha Chinas anzusehen - ein beeindruckender Anblick. (Leider durfte ich diesen Buddha nicht fotografieren.)

 

Eine besondere Abenteuerlichkeit erlebten wir am Freitagabend: Kein Taxifahrer der Stadt schien das Hostel zu kennen, das wir im Vorhinein gebucht hatten. Sie waren vielmehr überzeugt, dass es mittlerweile geschlossen hatte. Mitten in der Nacht irrten wir also durch das winterkalte Zhangye auf der Suche nach einem Hotel, das Ausländer aufnehmen durfte. (Gott sei Dank für beheizte Räume mit 24-Stunden-Bankautomaten...) Um zwei Uhr morgens sanken wir dann endlich in unsere Betten...

Tempel im Schnee: Um bedeutungsvolle Anbetungsstätten wie den liegenden Buddha befinden sich meist Tempelanlagen, in denen jeder kleine Tempel eine eigene Funktion hat - von der Beherbung alter Sutren bis hin zum Museumsshop.

Farbenfrohe Bemalungen vs. Schneeweiß: Auch der riesige Buddha (dessen Zehennagel in etwa so groß war wie mein Kopf) war einst wohl bunt bemalt. Mittlerweile ist seine Farbe allerdings verblasst und die gesamte Figur macht einen recht verwitterten Eindruck.

Gebetsfahnen werden draußen aufgehängt - oft an Bergpässen oder besonderen Stätten -, damit die Gebete der Gläubiger in den Himmel hinaufgetragen werden. 

 

Auch hier in Gansu findet man immer wieder Schnipsel tibetischer Kultur. Eigentlich kein Wunder: Die angrenzende Provinz Qinghai ist Teil des alten Tibet.

Die Svastika, ein altes buddhistisches Symbol für Glück, fand man auf dem Gelände des großen Buddhas immer wieder. Auch auf der Brust des Kolosses war sie abgebildet.

 

Die Chinesen, mit denen ich darüber gesprochen habe, wussten auch gar nicht, welche Bedeutung das Zeichen bei uns als Hakenkreuz hat.

Unter anderem konnten wir uns dieses Wochenende auch den Campus der Hexi-Universität ansehen, an der Karin angehende Englischlehrer unterrichtet. Die Uni sieht, gerade im Kontrast zu der leicht heruntergekommenen Stadt, so neu und modern aus - mit großzügigem Außengelände und einem See, auf dem man im Winter Schlittschuh laufen kann.

Die Schleifen, mit der dieser Baum im Vordergrund verziert ist, steht für Glück - besonders bei Hochzeiten.

Die Hexi-Universität ist ziemlich groß und beschäftigt sieben ausländische Lehrer. 

 

Universität ist verschult hier: Alle Schüler wohnen auf dem Campus, es gibt festgelegte "Evening Studies" und strikte Regeln, was das  Zusammenleben von Männern und Frauen angeht.

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