Jiuquan: Sehen.

Das Jahr geht zu Ende und das Halbjahr auch - jedenfalls für mich. Während meine Schüler über ihren Halbjahresprüfungen schwitzen, habe ich nämlich frei!

 

Bevor ich Jiuquan vorerst den Rücken kehre, möchte ich euch aber noch einmal etwas von dieser Stadt zeigen, die ich seit fast vier Monaten mein Zuhause nenne. Kommt also mit auf einen Rundgang durch Jiuquan!

Der Anfangs- und Endpunkt unseres Rundgangs ist meine Schule - die Mittelschule No. 6. Dort wohne und arbeite ich, dort spielt sich der größte Teil meines Alltags ab. 

Will man in die Stadtmitte fahren, nimmt man tagsüber am besten einen Bus. Vor unserer Schule fährt die Nummer 18.

 

Wir zücken also einen 1-Yuan-Schein (15 cent) und werfen ihn in einen Schlitz neben dem Fahrersitz. Wir können jetzt so weit mit dem Bus fahren, wie wir wollen - eine oder zehn Stationen.

Wir steigen am Rainbow Market aus. Das ist der günstigste Platz für Einkäufe in Jiuquan, der seinen Namen von dem Tor in Regenbogenfarben hat, das seinen Ausgang ziert.

Der Rainbow Market besteht aus unzähligen kleinen Geschäften, bei denen man quasi alles für den Alltag kaufen kann. Wenn man einkäuft, aber nicht einfach den Preis hinnehmen, den der Verkäufer uns sagt: Handeln ist angesagt!

Wir decken uns mit Proviant ein und machen uns zu Fuß weiter auf den Weg Richtung Stadtmitte.

Stadtmitte: Der Gulou - Trommelturm - ist das Zentrum Jiuquans. Ringsherum gruppieren sich ein großer amerikanischer Supermarkt, KFC, Pizza Hut und die Altstadt mit unzähligen kleinen Geschäften und Krimskrams-Läden. Dort läuft die ganze Zeit Werbung auf großen Leinwänden und Verkaufs-Aktionen der Supermärkte - ein Heidenlärm.

Wir steigen in einen anderen Bus. Unser Ziel: Jiuquan Park, ein wunderschönes Areal mit großem See und einem gruseligen stillgelegtem Vergnügungspark.

Dort findet man auch eine Statue des Begründers von Jiuquan - irgendein General, der einmal eine wichtige Schlacht gewonnen hatte. Aus Dankbarkeit schenkte der Kaiser ihm ein Stück Land und eine Flasche Wein. Der General wollte das Getränk mit seinem Volk teilen und goss den Alkohol in eine Bergquelle. Daraufhin sprudelte diese Quelle fortan mit Alkohol, so geht zumindest die Legende. Und daher hat Jiuquan seinen Namen: "Alkoholquelle".

Zurück gehen wir ab dem Gulou zu Fuß. Dabei sehen wir offensichtlich reiche Teile Jiuquans wie diese Bank...

...direkt gegenüber von irgendwie ganz schön alten und von außen wirklich nicht schönen Häusern.

Auf dem Rückweg laufen wir außerdem auf die Berge zu. Auch im Sommer haben die eine Schneespitze.

Neben unserer Schule befindet sich der Government Square, Jiuquans größter Platz. Dort treiben frühmorgens viele Chinesen Sport: Tai Chi, Jogging, Basketball oder einfach Rückwärtslaufen bei gleichzeitigem Klopfen auf diverse Körperteile gelten als gesund. Abends verwandelt sich der Square in eine Vergnügungsmeile mit Karussels, Zuckerwatte und Autoscooter. 

Das große Gebäude hinter dem Patz ist übrigens das Rathaus.

Unser Rundgang ist beendet: Wir gehen durch das Tor am Schuleingang, winken dem Pförtner einmal zu und machen uns auf den Weg in die Wohnung.

 

Nach Hause.

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