Jiuquan: Riechen.

In Deutschland wäre mir nicht eingefallen, darüber zu schreiben, wie eine Stadt riecht.

Hier aber riecht Jiuquan nach

  • Smog. Im Sommer erstaunte mich hier die frischklare Bergluft: so viel angenehmer als zu Hause! Seit die Heizungen laufen – seit dem ersten November – wird der Smog hier in der Stadt aber mehr und mehr. Natürlich ist es bei weitem nicht vergleichbar mit den Zuständen in Beijing. Aber der Himmel ist jetzt oft verhangen, man sieht die Berge nicht mehr und meine Kleidung und Haare riecht nach einem Tag im Freien, als käme ich ihn in der Raucherecke unserer Dorfdisko verbracht.
  • Chili. Je kälter es wird, desto schärfer solle man essen, heißt es hier. (Und tatsächlich denke ich nicht mehr an die Kälte, wenn ich gerade versehentlich auf eine Schote gebissen habe.) Der beißende Geruch zieht nicht nur aus den Malatang-Lokalen.

 

 

  • Blut. Hier in China (oder zumindest in Jiuquan) ist man kein Freund davon, fertig verarbeitetes Fleisch zu verkaufen. Wenn man Fleisch kauft, dann sieht man hier auch, welches Tier das einmal war – das gilt für den Supermarkt, besonders aber für Verkäufer direkt an der Straße.
  • Abfluss. Das ist nicht nur eine Geruchs- sondern auch eine Sehangelegenheit, und zwar eine Unappetitliche: Wenn es aus den Gullideckeln dampft…

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